Kloster Frauenwörth
Etwa ein Drittel der Fläche von Frauenchiemsee (Fraueninsel) macht das Kloster Frauenwörth aus. Diese Benediktinerinnen-Abtei ist das älteste Nonnenkloster Deutschlands. Mit seinen Gebäuden und seinem Glockenturm prägt es den Charakter der Insel und ist Wallfahrtsort für viele, die die Schutzpatronin des Chiemgaus, die seelige Irmengard verehren wollen.
Heute leben noch ca. 30 Nonnen in der Abteil, die für alle Gäste der Insel offen ist. Sie lädt ein zur Ruhe und Besinnlichkeit. Daneben dienen die Gebäude als Seminar-Veranstaltungsorte und zur Ausrichtung von Bildungsveranstaltungen. Ein angebundener Klosterladen bietet eine Vielzahl an Produkte wie zum Beispiel Likör aus der hauseigenen Herstellung zum Verkauf an.
Geschichte des Klosters
782 gründete Herzog Tassilo III von Bayern das Kloster Frauenwörth. Nach der Zerstörung des Klosters während der Ungarnüberfälle wurde das neue Kloster, so wie es größtenteils noch heute besteht, auf den karolingischen Fundamenten errichtet. Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert erreichte die Abtei seine Blütezeit. In diesem Rahmen wurde zwischen1468 und 1476 das Rippengewölbe in der Kirche eingebaut. Zwischen 1688 und 1702 kam die Ausstattung mit Barockaltären hinzu. 1626 wurde auf dem Glockenturm eine Zwiebelhaube gesetzt, welche fortan ein weit hin sichtbares Wahrzeichen der Insel ist. Zwischen 1728 und 1732 wurden die Klostergebäude abermals umgebaut. 1803 wurde im Zuge der Säkularisation das Kloster offiziell aufgehoben. Das alte Konvent bestand jedoch während dieser Zeit weiter. 1836 eröffnete König Ludwig von Bayern das Kloster neu. Unter der Auflage der Erziehung gefallener Mädchen durften die Benediktinerinnen wieder auf Frauenwörth einziehen. Diese Schule, die zeitweise in ein Erziehungsheim umgewandelt wurde bestand bis vor wenige Jahren noch. Erst 1995 wurde der Schulbetrieb eingestellt.